Pressemitteilung vom 23. April 2025
Am Donnerstag, 17. April wurde dank einer Medienmitteilung der Polizei Bern bekannt, dass in
Schattenhalb (BE), oberhalb Meiringen eine trächtige Wölfin gewildert worden ist. ALLJ ist entsetzt
ob dieser Tat und verurteilt sie aufs Schärfste. Wilderei ist ein niederträchtiges Verbrechen, dass es
aktiv zu bekämpfen gilt. Der oder die Täter:in sollen wissen, dass die Gesellschaft solchen Frevel an
der Natur nicht dulden wird.
Wir gehen davon aus, dass die getötete Wölfin ein Leittier war, da sie tragend war. Die Hetze und
Stimmungsmache durch Politik und Bauernverband gegen den Wolf, sowie die Änderungen in der
Verordnung über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel, zeigt was viele
Fachexpert:innen bereits vorausgesagt haben: Ein gelockerter Schutzstatus animiert zu vermehrter
Wilderei. In der Schweiz wird Wilderei, das unerlaubte Erlegen von wildlebenden Tieren, mit Geldstrafe
oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren bestraft. Die genaue Höhe der Strafe hängt unter anderem von der
Schwere der Tat ab. Wir hoffen, dass der oder die Täter:in gefunden wird und ein Höchstmass an Strafe
auferlegt bekommt. Ein trächtiges, geschütztes Wildtier illegal zu erlegen, muss als äusserst schwere Tat
angesehen werden.
Dabei war nicht einmal bekannt, ob die Wölfin überhaupt für Risse in der Region verantwortlich war. Aber
auch hier zeigt sich einmal mehr, dass die Landwirte und Tierhalter gefordert sind, Herdenschutz
konsequent umzusetzen. Zudem gehören vulnerable Jungtiere, wie die beiden Eselfohlen, nachts in
gesicherte Ställe oder Nachtpferche.
Wir bedauern, dass das in diesem aufgeheizten und emotionalen «Klima» Menschen zu solchen Taten
schreiten und diese auch in den sozialen Medien auch noch gefeiert werden. Zudem werden wir bei den
Behörden die nötigen Informationen einfordern, um zu erfahren, wie die Strafverfolgung verläuft und ob
sie mit der gebotenen Seriosität durchgeführt wird.
Avenir Loup Lynx Jura setzt sich seit 2022 für ein Zusammenleben mit Luchs und Wolf ein, indem wir
konstruktive Lösungen suchen, die gleichzeitig den Raub- und den Nutztieren dienen. Wir unterstützen
die Landwirte in der konsequenten Umsetzung von Herdenschutzmassnahmen und fordern von der
Politik ebenfalls volle Unterstützung für die betroffenen Tierhalter.